Orthetische Versorgung für Patienten mit CMT

Liebe Leserinnen und Leser,

vor Kurzem haben wir die Auswahl der Erkrankungen und Einschränkungen im Orthesen-Konfigurator um die Charcot-Marie-Tooth-Erkrankung erweitert. Wir möchten die Gelegenheit nutzen, um diese Krankheit näher zu beleuchten und speziell auf die Möglichkeit einer orthetischen Versorgung einzugehen.

Mit besten Grüßen aus Lüneburg

Ihr FIOR & GENTZ Team

Orthetische Versorgung für Patienten mit Charcot-Marie-Tooth-Erkrankung

Die Charcot-Marie-Tooth-Erkrankung (CMT) ist die häufigste Form, in der eine vererbte Neuropathie auftritt. Heutzutage wird sie auch als hereditäre motorisch-sensible Neuropathie Typ I (HMSN I) bezeichnet. Seit Neuestem führen wir diese Krankheit auch im Orthesen-Konfigurator auf. Eine interessante Beobachtung ist, dass in anderen Ländern ein weitaus größerer Anteil an Patienten mit CMT orthetisch versorgt wird als in Deutschland.

CMT tritt bei einem von 2500 Menschen auf. In Deutschland sind ca. 30 000 Patienten von dieser Krankheit betroffen. Durch degenerative Prozesse werden bei peripheren Nerven die Nervenzellfortsätze (Axone) und/oder deren Schutzschichten (Markscheiden) zerstört. Dabei sind sowohl motorische als auch sensorische Nerven betroffen. Die Krankheit wird in zwei Haupttypen unterteilt, die sich primär durch ihre Entstehung, Entwicklungsgeschwindigkeit und Schwere unterscheiden. Bei beiden Haupttypen beginnt diese progrediente Krankheit in der Kindheit. Die Symptome treten zuerst in den Füßen in Form von Lähmung und Muskelschwund der Fuß- und Unterschenkelmuskulatur auf. 

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Dabei kommt es zu funktionellen Einschränkungen des Ganges, die hauptsächlich durch eine eingeschränkte Dorsalextension, Hohlfüße, eine gestörte Schwungphaseneinleitung (push off) und im weiteren Krankheitsverlauf auch durch leichte spastische Paresen verursacht werden. 

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Eine Versorgung durch chirurgische, physiotherapeutische und orthopädietechnische Maßnahmen dient primär dem Erhalt der Gehfähigkeit.

Eine dynamische Orthesenversorgung, z. B. mit einer NEURO SWING Orthese, bietet das Potenzial, diesen Erhalt der Gehfähigkeit zu gewährleisten. Das NEURO SWING Systemknöchelgelenk gleicht nicht nur die gestörte Fußhebung aus, sondern unterstützt durch die starken Federeinheiten sowohl Fersenablösung als auch push off und bietet gerade bei spastischen Paresen die notwendige Dynamik, um ein physiologisches Gangbild herzustellen.

Die individuellen Anforderungen an eine Orthese bei dieser Krankheit können nicht standardisiert werden und hängen sehr stark von den Einschränkungen des Patienten ab. Aus diesem Grund sind eine ausführliche Patientenanamnese sowie eine Konfiguration mit dem Orthesen-Konfigurator notwendig.